Flensburg will dein Engagement und macht es möglich! Werkzeuge, News, Informationen uvm. für Vereine und Ehrenamtliche (und solche, die es noch werden wollen).

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Ehrenamt macht kreativ

Die Flensburger Apfelfahrt erinnert an die Zeit, als die Bauern aus Gravenstein und Angeln ihre Ernte noch per Segelschiff zum Verkauf in den Flensburger Hafen fuhren. Der Verein Museumshafen Flensburg möchte damit nicht nur an die regionale Handelsgeschichte erinnern, sondern auch die Bedeutung regionaler Ernährung betonen – ein Thema, das aktuell voll im Trend liegt. Die Apfelfahrt ist für den ausrichtenden Verein aber auch eine gute Gelegenheit, die Kassen wieder etwas aufzufüllen, und dabei helfe ich dieses Jahr einen Tag lang tatkräftig mit. Zwar bin ich nicht Vereinsmitglied, darf aber im Rahmen meines Projektes in die Vereinsarbeit reinschnuppern – und die ist natürlich auch hier vom Ehrenamt geprägt.

Die Crew von jedem Schiff, das zum Museumshafen gehört, trägt etwas dazu bei, das Bohlwerk an den beiden Apfelfest-Tagen zu einer leckeren Unterhaltungsmeile werden zu lassen. Mein Einsatztag startet mit einem Gang über das Bohlwerk. Helfende Hände bauen allerorten Stände auf, schleppen Apfelkisten zu Verkaufsständen und verlegen Stromleitungen. Eigentlich sollte ich am Apfeldruck-Stand mithelfen, aber bei meiner Erkundungstour mit Sabine Große-Aust von der „Pirola“ stellt sich heraus, dass ein Helfer vom Bratwurststand kurzfristig absagen musste. Dann eben Bratwurst, denke ich, und schon stehe ich mit Harald Harpke in einer kleinen Holzhütte. Harald ist schon 1980 gleich nach der Gründung Vereinsmitglied geworden und steht seitdem immer mal wieder helfend zur Verfügung. Er ist bestens vorbereitet. Er hat nicht nur für den Stand, sondern auch gleich für seinen Hut ein Schild gebastelt, das alle Besucher darüber informiert, was hier heute gefeiert wird: Die 40. Apfelfahrt!

Bei uns geht es allerdings weniger um den Apfel, als vielmehr um die Wurst. „Wurst im Beiboot“ steht auf den Schildern, die Harald ebenfalls schon vorbereitet hat. Mit seiner Idee, die Brötchen als „Beiboot“ anzupreisen, ernten wir mehr als einmal ein Schmunzeln. Mit so viel Kreativität macht Ehrenamt gleich doppelt Spaß! Rund neun Stunden stehe ich am Grill, plaudere mit Harald und den Gästen und bekomme kaum mit, wie die Zeit vergeht.

Auch die anderen Vereinsmitglieder haben sich für ihre Sache ordentlich ins Zeug gelegt. Die Lüttfischer bieten zum Beispiel nicht nur leckeren, frisch gepressten Apfelsaft, sondern haben auch gleich die Saftpresse mitgebracht, an der Klein und Groß direkt vor Ort ihre Kräfte messen dürfen. In einem anderen Büdchen wird Fisch geräuchert, unter einem großen Zelt sind kleine Künstler am Werk: Mit zum Apfeldruck umgewandelten Kartoffeldruck kreieren sie bunte Jutetaschen. Die Motive erinnern mich stark an meine Bettwäsche aus den 70ern, und so freue ich mich doppelt, als ich einen der Beutel geschenkt bekomme – ein weiteres Erinnerungsstück an mein Ehrenamtsprojekt.

Lecker sind übrigens nicht nur die vielen Sorten Äpfel, die an den Anlegestellen verkauft werden, sondern auch das Æbleflæsk, ein traditionell dänisches Gericht mit Äpfeln, das andere Vereinsmitglieder vor Ort anbieten. Mein absoluter Favorit sind aber die Apfellollies: Apfelscheiben, teils in Schokolade getunkt und mit buntem Zuckerwerk verziert. Eine tolle Idee, und so einfach. Ehrenamt macht eben kreativ!

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